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Italienische Brotsorten

Italien ist nicht nur für Wein und Olivenöl bekannt, sondern auch für italienische Brotsorten. Eine Mahlzeit ohne Brot ist in Italien undenkbar. Es gehört einfach immer dazu – sei es als Vorspeise, Zwischenmahlzeit oder als Beilage. Allerdings hat jede italienische Region ihre eigenen traditionellen Brotsorten und einige von ihnen sind mittlerweile weltweit bekannt.

Italienische Brotsorten – Schon die Römer liebten Brot

Die Geschichte des italienischen Brots kann bis zu den Römern zurückverfolgt werden. Viele der uns bekannten Sorten wurden bereits von ihnen gebacken. Beispielsweise zählt hierzu das Focaccia, das schon in der Römerzeit zubereitet wurde. Die Grund-Rezepturen haben sich seit dieser Zeit nicht großartig verändert. Lediglich die Art und Weise, wie die Brote belegt und serviert werden, ist von Region zu Region unterschiedlich.

Italienische Brotsorten – Brot zu jeder Zeit

Eine der Brotsorten, die als typische Vorspeise gereicht wird, ist Bruschetta. Es ist weltweit bekannt und beliebt. In jedem italienischen Restaurant findet es sich auf der Speisekarte in der Rubrik der Vorspeisen. Grissini ist ebenfalls eine typische Vorspeise. Allerdings wird diese Brotsorte auch häufig als Zwischenmahlzeit gereicht.
Zu den Zwischenmahlzeiten in Italien zählen vor allem die Tramezzini – die italienischen Sandwiches.
Andere Brotsorten werden oft als Beilage zu den Hauptmahlzeiten serviert.

Italienische Brotsorten – Italiener lieben nicht nur Weißbrot

Entgegen der weitläufigen Meinung verbacken die Italiener nicht nur Weißmehl. Roggenmehl wird für das italienische Brot ebenso gerne verwendet. Darüber hinaus gibt es unter den italienischen Brotsorten auch Brote, die aus Milch- oder Mischteig gebacken werden. Der Unterschied zu den deutschen Broten liegt darin, dass italienisches Brot nicht so scharf gebacken wird. Das bedeutet: Sie sind heller als die bei uns bekannten Brote. Darüber hinaus mögen die Italiener keine harten Krusten. Während wir hier in Deutschland auch Wert auf einen spezifischen Eigengeschmack des Brotes legen, sind die italienischen Brotsorten vorzugsweise geschmacksneutral. Das liegt wohl unter anderem daran, dass im italienischen Raum die Brote herzhafter belegt werden als hierzulande.

Ciabatta

Diese Brotsorte gibt es seit 1982. Arnaldo Cavallari aus Venetien hat das Ciabatta erstmals hergestellt und ließ sich den Namen seines Brotes als Marke schützen. Das luftige Brot hat seinen Namen aufgrund seiner Form erhalten. Es erinnert an einen Pantoffel und dementsprechend wurde es im Italienischen benannt. Die Grundzutaten für dieses Brot sind Olivenöl, Hefe, Wasser, Salz und Weizenmehl. Oft wird das Brot zusätzlich mit einem Weizensauerteig angesetzt. Dadurch entsteht das unvergleichliche Aroma und die luftige Konsistenz. Heutzutage gibt es zahlreiche Variationen des Ciabattas. Wer es herzhaft bevorzugt, fügt dem Teig noch Oliven oder getrocknete Tomaten hinzu. Für die Kräuter-Variante bieten sich Thymian, Oregano oder gemischte Kräuter an. Für eine herbstliche Kreation können Nüsse wie beispielsweise Walnüsse in den Teig gemischt werden.

Ciabatta

Ciabatta ©iStockphoto/LeMusique

Focaccia

Das Focaccia ist ein Fladenbrot, das ursprünglich aus Ligurien stammt. Bereits im Altertum wurde diese Brotsorte gebacken und von den Römern sehr geschätzt. Dieses ligurische Brot gilt übrigens als Wegbereiter der heutigen Pizza, obwohl es früher überwiegend als Frühstück serviert wurde. Das liegt unter anderem daran, dass dieses Fladenbrot in unzähligen Varianten hergestellt wird. Beispielsweise wird das Focaccia mit Zwiebeln, Oliven oder Käse gebacken. Die Grundzutat des Brotes ist ein Hefeteig. Allerdings variiert die Zubereitung des Fladenbrots je nach Region. Beispielsweise wird in der Lombardei das Focaccia als süße Variante zubereitet, Viareggio mischt Malz in den Teig und in der italienischen Küstenlandschaft Maremma finden sogar Sardellen Verwendung. Einige Varianten sind somit nicht mehr für ein Frühstück geeignet. Wer möchte schon Sardellen zum Frühstück serviert bekommen? Deswegen ist mittlerweile das Focaccia als willkommene Zwischenmahlzeit in Italien angesehen.

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Focaccia

Focaccia ©iStockphoto/Anna_Shepulova

Tramezzini

Bei den Tramezzini handelt es sich um die italienische Version eines Sandwiches. Ursprünglich stammen die belegten Weißbrotscheiben aus Turin und sind eine klassische Zwischenmahlzeit in Italien. Das spiegelt sich auch in ihrem Namen wider. Bei dem Wort „tramezzino“ (Singular) handelt es sich nämlich um die Verkleinerung des Wortes „tramezzo“, das übersetzt „dazwischen“ bedeutet. Für die Tramezzini wird ein weiches Weißbrot verwendet, das keine Brotrinde besitzt. Es ist vergleichbar mit einem Toastbrot. Die in dreieckige Form geschnittenen Tramezzini werden je nach Geschmack mit unterschiedlichen Zutaten belegt und teilweise sogar getoastet. Viele italiensche Raststätten und Bars verkaufen fertig belegte Tramezzini. Doch nicht nur in Italien sind diese Sandwiches beliebt. Sie haben sich mittlerweile auch in Deutschland, Österreich und im Schweizer Raum als Zwischenmahlzeit durchgesetzt.

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Tramezzini

Tramezzini ©iStockphoto/milla1974

Bruschetta

Früher wurde Bruschetta ausschließlich von der armen Bevölkerung im Süden und in der Mitte Italiens zubereitet. Doch wie überall in der kulinarischen Welt sind die einfachsten Speisen manchmal die besten. Somit hat sich Bruschetta als angesehene Vorspeise gemausert und durchgesetzt. Es handelt sich hierbei um ein frisches Brot, das in der Grundzubereitung lediglich mit Olivenöl und frischem Knoblauch eingerieben wird. Anschließend wird es knusprig geröstet. Im Laufe der Zeit sind aber auch hier zahlreiche Varianten entstanden. Die beliebteste Variation ist das Bruschetta, das zusätzlich mit gewürfelten Tomaten belegt wird. Der Fantasie sind hier aber keineswegs Grenzen gesetzt. Beispielsweise gibt es auch die Variante, das geröstete Brot mit gewürfeltem Schaffleisch oder Schinken zu verfeinern. Dabei handelt es sich allerdings um eine Spezialität, die überwiegend in den Abruzzen zu finden ist.

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Grissini

Heutzutage kennt fast jeder die Grissini, doch kaum einer weiß, wie sie entstanden sind. Woher sie ursprünglich stammen, ist bis heute nicht ganz klar. Vermutlich wurden die fingerdicken Brotstangen bereits im 14. Jahrhundert gebacken, aber belegen lässt sich dies nicht. Allerdings gibt es eine italienische Legende, die besagt, dass ein Bäcker namens Antonio Brunero diese Brotstangen im Jahr 1675 kreiert hat. Er wollte damit die Verdauungsprobleme eines italienischen Herzogs lindern. Letztenendes sind die Grissini aber traditionell der Umgebung Turins zuzuordnen.
Die Grundzutaten der Grissini sind Hefe, Wasser, Salz und Hartweizenmehl. Entweder werden die Grissini pur serviert oder sie werden zusätzlich mit Kümmel, Sesam oder Oregano verfeinert. Als Vorspeise sind diese Brotstangen in vielen italienischen Restaurants auf der ganzen Welt zu finden.

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Grissini

Grissini ©iStockphoto/AnaMOMarques

Schüttelbrot

Beim Schüttelbrot handelt es sich um ein knusprig gebackenes Fladenbrot aus Südtirol. Dieses Brot hat seinen Namen aufgrund seiner Herstellung erhalten. Der aus Wasser, Salz, Hefe und Roggenmehl bestehende Teig wird geschüttelt, bevor er gebacken wird. Dieses Schütteln dient dazu, den Teig zu lockern. Anschließend werden Fladen daraus geformt. Früher wurde das Schüttelbrot überwiegend in Tiroler Almhütten für die Senner gelagert, da es lange haltbar ist.
Je nach Gegend gibt es unterschiedliche Sorten des Schüttelbrotes. Die Sorten unterscheiden sich meistens in der Würzung des Teigs. Kümmel, Koriander, Fenchel, Anis oder Brotklee finden hier oft Verwendung. Auch die Dicke des Fladens ist unterschiedlich. Im Vinschgau ist das Schüttelbrot wesentlich dünner und zerbrechlicher als beispielsweise im Eisacktal. Traditionsgemäß wird es mit Käse oder Speck als Zwischenmahlzeit gegessen.

Schüttelbrot

Schüttelbrot ©iStockphoto/kabVisio

Torta al testo

Dieses Fladenbrot ist eine typische Brotsorte Umbriens. Die Rezeptur ist bereits so alt, dass sogar die Etrusker die Torta al testo gekannt haben sollen. Es gilt im Übrigen wie so manch andere Brotsorte als Wegbereiter für die weltweit bekannte Pizza. Die luftige Torta al testo wurde ursprünglich aus einem Sauerteig gebacken. Später wurden dann Hefe und Backpulver für die Herstellung des Fladenbrots verwendet. Wann genau diese beiden Zutaten erstmalig zum Einsatz kamen, ist nicht bekannt. Fest steht nur, das bereits im 18. Jahrhundert Bierhefe für dieses Fladenbrot verwendet wurde. Das Brot hat seinen Namen durch die Art und Weise erhalten, wie es gebacken wird – nämlich auf einer Scheibe, die „testo“ genannt wird. Diese Scheibe besteht heutzutage aus Gusseisen. Allerdings lässt sich das Brot auch problemlos in einer Pfanne backen.

Torta al testo

Torta al testo ©iStockphoto/inmyviewfinder

Frisella

Frisella ist ein doppelt gebackenes Brot, das seinen Ursprung in Apulien hat. Es wird auch als „Brot der Fischer“ bezeichnet, da es früher überwiegend von Fischern auf ihren Fahrten mitgenommen wurde. Das Frisella ähnelt sehr dem deutschen Zwieback – der traditionelle Verzehr allerdings nicht. Die Fischer tunkten nämlich das Frisella ins Meer, um es dann mit frischem Fisch zu belegen. Mittlerweile wird das Frisella mit unterschiedlichem Belag serviert. Die gängigen Zutaten für den Belag sind Tomaten, Olivenöl und Basilikum. Im Übrigen sollen sogar schon die Griechen diese Brotsorte gebacken haben. Demnach könnte man behaupten, die Griechen haben es zuerst erfunden.

Frisella

Frisella ©iStockphoto/gcammino

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